Wenn Besuch zum Essen eingeladen ist Susanna Martinez

 

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Fotos: Hans-Peter Schwöbel 

Wenn Besuch zum Essen eingeladen ist

Susanna Martinez 

Man kann Kochen mit Freunden zusammen als Gemeinschaftserlebnis in der Küche oder am Grill organisieren. Für mich ist das nichts. Ich bin eine Alte-Schule-Köchin, die in der Küche walten will. Und eine Alte-Schule-Gastgeberin, die ihre Gäste mit hoher Küchenkunst und vollendeter Gastfreundschaft verwöhnen möchte. Einzig meinen Mann will ich als Begleiter und Helfer in der Küche und zwischen Küche und Keller um mich haben.

Ich will nicht verhehlen, dass klassische kulinarische und gleichermaßen kommunikative Gastfreundschaft viel Arbeit macht, die die Gäste aber nur als Ergebnis erleben sollten und nicht als aufgeregtes Suchen, Herumrennen und Herrichten, wenn sie schon da sind.

Alles, was ich vorrichten und gestalten kann, mache ich, bevor mein Besuch eintrifft. Den Tisch kann ich zum Beispiel schon am Vortag richten – ohne Hast. Dabei kann ich auch ein wenig probieren, vergleichen und mich gegebenenfalls neu entscheiden. 

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Auf einem Nebentisch kann ich Gläser, Schalen und Besteck vorhalten.

Ich mache mir schon Tage vor der Verabredung Gedanken, was ich kochen möchte und entsprechend einkaufen muss. Dazu gehören Informationen darüber, was Gäste auf keinen Fall mögen. Dies stellt sich oft als schwierig heraus, erhalte ich doch gerne die Antwort: „Ich esse alles!“ Dann stellt sich heraus, dass der Eine keinen Käse, die Andere keinen Fisch mag, der Eine dieses nicht, der Andere jenes. 

Auf die Information, „... ich esse alles...“ reagiere ich besonders aufmerksam und fasse nach, um qualifiziertere Mitteilungen zu bekommen. Kleine Enttäuschungen können damit nicht völlig ausgeschlossen, aber ihre Wahrscheinlichkeit deutlich verringert werden. Wenn der Besuch kommt, bitte ich meine Lieben an einen Nebentisch, um ihnen Getränke anzubieten und kleine Naschereien, damit wir gleich ins Gespräch kommen, und die Gäste sich auch ein wenig frisch machen können. 

Solche Naschereien sind es, die die Franzosen als „Amuse Gueule“ bezeichnen, was ja nichts Anderes bedeutet als „Goschenwonnen“. Es ist eine Vorspeise vor der Vorspeise. Die Variationen hierbei sind schier unendlich. Diesmal habe ich mich für weniger arbeitsintensive Knabbereien entschieden:

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Nach etwa einer halben Stunde bitte ich meine Gäste zu Tisch, wo ich die Vorspeise bereits aufgetragen habe. Diesmal biete ich Serrano Schinken mit den köstlichen Feigen, die uns unsere liebe Freundin, Schadia Kovacic, von ihrem prallvollen Feigenbaum geschenkt hat.

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Unsere lieben Gäste lassen mich leicht erkennen, wenn sie fertig sind mit der Vorspeise. Nach einer kleinen Pause serviere ich den Hauptgang, diesmal Pak Choi und Kräuterseitlinge. Dazu gibt es Reis und/oder Nudeln. Heute gibt es Eier-Reis. Mir ist wichtig, heiß und frisch zu servieren.

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Nachdem wir der Hauptspeise kräftig zugesprochen haben, rundet ein feines Eis die Speisenfolge ab.

Nach jeder Runde räume ich die Teller und Schalen in die Küche und schließe die Küchentür. Geschirrwaschen und Aufräumen geht nur meinen Mann und mich etwas an. Wir mögen diese Arbeit, auch weil wir dann ein bisschen über die Begegnung sprechen können. Unsere Gäste sind längst auf dem Heimweg und beglücken uns bald mit ihrer Meldung, angekommen zu sein und mit Fotos, die sie an unseren Tischen geschossen haben. 

Was Getränke angeht: Es ist für uns tabu, unseren Gästen aus angebrochenen Flaschen einzuschenken, ob Wasser, Wein, Säfte oder Bier. Einzig Schnäpse oder Liköre können aus angebrochener Flasche angeboten werden. Da wir meist zum Mittagessen einladen, werden alkoholische Getränke kaum gewünscht, aber sie werden dem Gast nicht vorenthalten. Mineral- oder Stilles Wasser bieten wir wahlweise aus dem Kühlschrank oder mit Zimmertemperatur an – immer aus frisch geöffneten Flaschen. Und natürlich gibt es auch Wasser aus dem Hahn.

 

 

017-2024 Susannas Goschenwonnen 

Mittwoch, 21.08.2024

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